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FireWall for Loudspeakers

Meine letzten Blogeinträge haben sich mit eher günstigen Tuningmaßnahmen beschäftigt. Günstig ist natürlich eine sehr relative und auch persönliche Sache - eine Frage des Budgets sicherlich, aber auch eine Frage welchen Effekt die Maßnahme auf den Klang hat. Eine Investition von 200 Euro ist für mich „günstig“ , wenn ich dadurch eine klare Klangverbesserung erziele. Herausgeschmissenes Geld, wenn ich keine Verbesserung wahrnehme. Und! Es ist nunmal so! Auch wenn es nur schwer zu akzeptieren ist - die Grundqualität der Anlage und somit auch, wieviel ihr in Eure Anlage investiert habt (nicht nur monetär), entscheidet darüber, ob eine Tuningmaßnahme wirkt oder nicht. Ein teures Dekorelement verleiht einem schönen, aufwändig gestalteten Raum den letzten Schliff. Es macht aber eben keine „zugemüllte“ Garage schöner. Warum sage ich das? Weil die Maßnahme, die ich jetzt vorstelle, eine 4-stellige Investition erfordert. Das ist schon happig und der Hersteller muss schon sehr von sich und seinem Produkt überzeugt sein!
Die „FireWalls for Loudspeaker“ der litauischen Firma „Lessloss“ sind nicht nur teure, sondern auch durch einen aufwändigen Herstellungsprozess gefertigte Filter, die zwischen Lautsprecher und Lautsprecherkabel geschaltet werden. Die Idee dahinter: Lautsprecherkabel wirken wie Antennen und sammeln allerlei klangschädigende, hochfrequente Strahlung ein. Der HF-Filter filtert diese raus - an sich nichts spektakuläres - wo ist also der Witz? Der liegt darin, dass dieser Filter keine typischen Filterelemente wie Kondensatoren oder Spulen nutzt, die bekanntermaßen zwar HF- Störungen rausfiltern, aber auch den Tod eines jeden lebendigen Klangbilds verursachen.  Gefiltert wird über die Ausnutzung des sogenannten „Skineffekts“- also der Eigenart von elektrischen Leitern hochfrequente Signale über die Oberfläche des Leiters zu leiten. Konstruktiv bestehen die Filter aus zwei massiven, kryogenisch behandelten Kupferstäben auf denen durch ein lasergestütztes Sinterverfahren ein filigraner „Metallkorb“ aufgesetzt wurde. Über diesen „Korb“ werden - so vermute ich - die an der Oberfläche kumulierten HF- Störsignale „ausgebremst“ und somit gedämpft. Das Ganze wird dann vergossen und mit hochwertigen Kabeln und Anschlüssen versehen. Nun zur Gretchenfrage - wie klingt es?
Das Rückgaberecht ist bereits abgelaufen - schon nach etwa 10 Minuten war klar - die gehen nicht zurück! Jeder der auf eine Sehhilfe - sprich Brille- angewiesen ist wird es kennen - die verbesserte Sehschärfe einer neuen Brille! So ist der Effekt der Firewall-Filter - sie schärfen das Klangbild nach. Alles erscheint präziser, richtiger - feinere Auflösung, mehr Textur, filigranere Details, bessere Ortbarkeit, mehr Klangfarben. Dabei büsst das Klangbild nicht an Dynamik ein - im Gegenteil -die Feindynamik nimmt sogar deutlich zu. Ist es eine teure Maßnahme?Absolut betrachtet auf jeden Fall. Relativ betrachtet aber jeden Cent wert....

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