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Tubulus Argentus HDMI Kabel

Das mit dem Klang ist ja so ne Sache. Ab einem gewissen Niveau kann man nicht mehr absolut von guten oder schlechten Klang sprechen. Eine Investition mag dann nicht zwingend zu einer Verbesserung führen, auch wenn die neue Komponente teurer war als die zu ersetzende. Es geht also um das richtige „Matching“ und das bedeutet hier richtig für „meine Ohren“. Ich hatte ja schon vor einiger Zeit angedeutet , dass ich das HMDI Kabel, das den DDC mit dem DAC verbindet, austauschen möchte . Damals wollte ich das Kabel selbst konfektionieren- bei einem HDMI Kabel aber ne echte Herausforderung. Da die I2S - Schnittstelle noch nicht so populär ist, ist die Auswahl an audiophilen HDMI Kabeln recht begrenzt. Dabei gibt es aus meiner Sicht keine bessere digitale Verbindung. Klangtechnische liegen -bei meiner Anlage zu mindestens- Welten zwischen asynchronem USB und I2S. Ganz zu schweigen von S/PDIF. Beim stöbern im Internet bin ich dann über das Tubulus Argentus HDMI Kabel gestolpert. Der Aufbaus aus luftisolierten Leitern (nicht Litzen!) aus Reinsilber entspricht dem Design meiner sehr geschätzten Neotech Kabel - allerdings ohne den „monokristallinen“ Aspekt. Zudem sind die Beurteilungen durchweg positiv und beschreiben den Klang als „satt“. Das ist schon meine Richtung -samtig, voll aber trotzdem nuanciert - wie ein guter Rotwein. Viele Aspekte meiner Anlage sind objektiv schon wirklich gut - allerdings lässt mich eine Sache nicht in Ruhe, die unter Umständen einfach durch das Medium bzw. den Tonträger geschuldet ist. Ich spreche hier vom „digital glare“ - ein „metallisch-kalter“ Schimmer in den oberen Mitten bzw. Höhen. Insbesondere beim „onset“ also beim ersten Erklingen eines Tons. Manchmal stört mich das nicht so - hängt aber auch von meiner Verfassung, dem Musikmaterial und -richtung ab. Warum „digital“ ...weil dieser Schimmer tatsächlich nur bei digitalen Tonformaten vorkommt - insbesondere PCM. DSD und -meiner Erfahrung nach - MQA leiden weniger unter diesem digitalen Schimmer. Natürlich denkt man dann sofort an steilflankige Filter, Pre-Ringging,  Jitterprobleme etc. Aber so einfach ist das glaube ich nicht....

Warum erzähle ich das alles? Weil ich die Hoffnung hatte mit dem neuen HDMI Kabel den „digital glare“ ein wenig eindämmen zu können. Ihr merkt schon wohin es geht - leider ist das nicht der Fall. Im Vergleich zum MSP 280 baut das Tubulus Argentus eine etwas tiefere Bühne und kitzelt mehr Details aus den Mitten was zu mehr Klangfarbenpracht führt. Allerdings wird auch der „glare“ eventuell deswegen leicht prominenter. Man kann dem Tubulus Argentus mehr Klarheit attestieren - die Probleme werden damit aber leider auch offensichtlicher. Ich beurteile das Kabel nicht abschließend. Es ist einige Stunden eingespielt aber manche Kabel brauchen schon eine ziemlich Weile bis sie wirklich geschmeidig werden - also warten wir mal ab..... 

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